Braucht es im Hundetraining unbedingt den Clicker?

Im Training braucht es nicht unbedingt den Clicker. Und schon gar nicht immer und/oder in jeder Situation.

Wenn du dich allerdings auf

  • ein positiv verstärktes Training und
  • vor allem wegweisendes Sein mit Hund einlassen
  • den Hund in seinem ganzen Dasein wahrnehmen lernen möchtest

ist der Clicker oder auch das „Clickerwort“ (Markerwort, Markersignal) eine ungemein effiziente Wegbegleitung und Unterstützung, primär für dich, deinen Hund in seiner „klein gedruckten“ Körpersprache wahrnehmen zu lernen und effektiv lernziel- und lösungsorientiert zu begleiten.

Du und dein Hund: Ihr lernt – korrekt umgesetzt vorausgesetzt – miteinander zu kommunizieren. Klar, verständlich. Im Vertrauen.

Du lernst wann es sinnvoll ist, den Clicker / das Markerwort einzusetzen

  • das Training mit dem Markersignal kleinschrittig, dem Lernen angepasst einzusetzen
  • richtig effizient mit einer Vielzahl an natürlichen, arrangierten und kurzzeitigen Belohnungsmöglichkeiten umzugehen
  • wann es sinnvoll und zielführender ist, einfach still zu sein
  • den Hund in seinem Gesamtsystem (Umwelt- & Umweltbedingungen, Gesundheit, Motivation, Emotionen und Verhalten) zu betrachten und zu begleiten
  • und ganz wichtig: wie du unerwünschtes Verhalten verhinderst!!
    Clickern bedeutet nämlich keinesfalls, „unerwünschtes Verhalten zu ignorieren“!

Stolperfallen

Gut gemeint, ist nicht immer gut gemacht!

Der Clicker schützt nicht vor „Dummheiten“. Es können sich einige Stolperfallen in den Trainingsweg legen:

  • das aktuelle Umfeld / die derzeitige Situation des Hundes im Training „ausblenden“
  • ein zu hohes Erregungsniveau beim Hund „mittrainieren“
  • Emotionen / Gefühle / Wohlbefinden, respektive
  • Unbehagen oder überhaupt gesundheitliche Aspekte beim Hund „vergessen“

Stress und Frustration beim Hund „trainieren“, bedingt durch

  • schlechtes Timing
  • unklare Kriterien (planloses Training)
  • zu große Lernschritte und/oder
  • ausbleibender, respektive unpassender Belohnung
  • Reduktion des Hundes / Tunnelblick im Training einzig auf seine Verhaltensweisen

und dabei außer Acht lassen, dass du

  • vor einem Lebewesen mit Seele und Emotionen stehst.

Und dieser Stress oder diese Frustration sind in vielen Fällen ursächlich, dass der Mensch überhaupt erst (neue) „Problemverhalten“ an und bei seinem Hund wahrnimmt, wenn er sich „blöd“ oder „unerwünscht“ verhält, mit zB:

  • bellen / kläffen
  • intensives schnüffeln
  • „hibbelig“ / unansprechbar sein
  • aggressiv

und/oder Mensch

  • anspringen
  • anrempeln
  • aufreiten
  • kneifen
  • abschnappen
  • etc.

Es ist ein Irrglaube und sehr unwissend zu glauben, die positive Verstärkung helfe „bei manchen Hunden“ nichts oder „manche Hunde müssten halt einfach härter angepackt“ werden!

Ausbleibende oder nur teilweise Erfolge, respektive unerwünschtes Verhalten während dem Trainingsprozess sind oft das Resultat des

  • inkonsequent
  • mangelhaft bis
  • schlecht umgesetzten Trainings

Der Hund wird auf diese Weise nicht lösungsorientiert wegweisend begleitet und in seinem Lernen unterstützt!

Denken beim lenken

Also:
Nicht einfach wild drauf los „clickern“, jeden (vermeintlichen) Auslöser beklicken, mit massenhaft vielen Belohnungen ausgerüstet und reich gefüllten Hundetaschen losziehen bedeutet gutes Training. Schon gar nicht, wenn sich „Erhofftes“ und „eigentlich Trainiertes“ nicht in zügiger Frist einstellt.

Gut umgesetzt ist es nur, wenn du einen

  • neugierigen,
  • fröhlichen,
  • ausgeglichenen und
  • offenen

Hund zu deiner Seite wahrnimmst, mit

  • rasch erkennbaren
  • erwünschten
  • häufiger wahrzunehmenden
  • nachhaltigen
  • sich aufrecht erhaltenden Aktionen / Teilzielen
  • und Zielverhalten.

Hinschauen, hindenken, hinfühlen, entscheiden:

Für welchen Weg du dich entscheidest, eines solltest du nie aus dem Blick verlieren:

Dieser Weg darf dem dir anvertrauten Lebewesen keinen Schaden, Vertrauensverlust, Angst, physischen und/oder psychischen Schmerz zufügen.

Es ist definitiv deine Entscheidung, welches Handwerk im Umgang und Training mit dem Hund du lernen möchtest.

Auf deiner Suche danach ist es richtig und wichtig

  • skeptisch zu sein und
  • Fragen zu stellen

dabei immer

  • weltoffen und
  • vorurteilslos zu sein!